Lettland 2025 – Tag 3 Riga
Nach einer ausgiebigen Dusche, welche ich mir nach dem naßkalten 35. Riga Marathon meiner Meinung nach durchaus verdient hatte, machte ich mich auf um mir das Lettische Okkupationsmuseum anzusehen. Es behandelt jene Zeit des 20. Jahrhhunderts, in der Lettland unter wechselnder Besatzung stand: Sowjetunion 1940-1941 als Folge des Hitler-Stalin-Pakts, 1941 bis 1944 als Folge des Bruchs des Hitler-Stalin Pakts durch Nazideutschland und dann wieder als Teil der UDSSR bis 1991 als Folge der Niederlage Nazideutschlands…
Interessant ist, daß das 1993 eröffnete Museum kein staatliches Museum ist (Zuschüsse gibt es erst seit 1997) sondern von einem Verein angestoßen wurde, der großen Zuspruch und finanzielle Zuwendung der lettischen Bevölkerung hatte und hat. 2022 wurde der heute so zu sehende weiße Zubau fertiggestellt, der in der hoffnungsvollen hellen Farbe einen Kontrast zu dem dunklen Quader aus der Sowjetzeit bildet. Die Ausstellung ist sehr visuell und haptisch angelegt und zeichnet den Weg und Kampf zurück zur lettischen Unabhängigkeit nach.
Nett fand ich auch, daß trotz der unerfreulichen Vergangenheit das Mudeum eine gewisse Kinderfreundlichkeit aufwies: so kann man Mika den Bären auf seinem Weg in die Freiheit begleiten.

Danach schlenderte ich wieder durch die Altstadt, noch unentdecke Gassen suchend. Immer wieder stieß ich auf architektonische Neuinterpretationen klassischer Bauformen, die – auch wenn ich nicht jedes einzelne davon für gelungen halte – sich in das Stadtbild integrieren und trotzdem Akzente zu setzen imstande sind.
Abends nahm ich im Foodcourt des auch Sonntags bis 22 Uhr geöffneten innerstädtischen Einkaufszentrums Galerija Centrs mein Abendessen zu mir – dieses Mal in Form einer köstlichen Bowl.
