Brüssel 2025 – Tag 3
Am Samstag ließen wir es langsam angehen, schließlich waren wir ja nicht zum Spaß nach Brüssel geflogen. Am Sonntag würden wir, hoffentlich erfolgreich, am Brüssel Marathon bzw. dem Brüssel Halbmarathon teilnehmen. Daher wollten wir heute die Beinchen schonen aber zuvor mußte noch etwas vervollständigt werden. Tags zuvor hatten wir schon Jeanneke Pis entdeckt, die gegenüber dem Délirium Café ihr Geschäft verrichtet. Wir suchten und fanden also auch Zinneke Pis, den brunzenden Hund, und schließlich auch den allseits beliebten Klassiker und Markenzeichen von Brüssel: das Manneken Pis aus dem Jahre 1619. Somit war die Trilogie des Pissens abgeschlossen.
Das Délirium Café ist übrigens ein ein mehrfach ins Guinnes-Buch der Rekorde aufgenommenes Bierlokal, das zur Rekordzeiten 3162 Biere bereithielt und somit die „größte Auswahl kommerziell verfügbarer Biere“ anbot, darunter das belgische Starkbier Delirium tremens, das mit dem rosa Elefanten…

Bergan hinab sollte uns der Weg heute führen. Bergan nämlich auf den Coudenberg, zum Königlichen Palast, und von dort hinab in die Ausgrabungsstätte darunter, weche über das Palais du Coudenberg erreicht werden kann. Man befindet sich unterhalb der darüberliegenden Straße, gut ersichtlich einerseits durch die massive Betondecke über dem Kopf, andererseits durch die nett in Szene gesetzten ehemaligen Häuserfronten sowie den historischen Ebenen der ursprünglichen Straßen.
Danach flanierten wir noch ein wenig dahin und ein wenig dorthin, ich zückte noch das eine oder das andere Mal die Kamera weil mir irgendetwas gefiel… Das Fotografieren erfüllte mich bei dieser Reise allerdings nicht mehr so wie zuletzt. Grund dürfte mein Experiment in Budapest gewesen sein, das mir wieder die Stärke der Festbrennweiten ins Bewusstsein gerufen hat. So sehr ich die Bridgekamera Sony DSC RX10 III als Universallösung auch schätze, in Zukunft werde ich wohl wieder ein paar Objektive herumschleppen.
Den Nachmittag haben wir im Hotel verbracht. Ich für meinen Teil habe die letzten 200 Seiten des Buches ausgelesen, das ich vor 23 Jahren, ohne es zu wissen, begonnen habe, zu Ende zu schreiben. Wie bitte?
Nun, 2002 wurde ein zweiteiliger Fernsehfilm ausgestrahlt, von dem ich den ersten Teil ganz und den zweiten Teil jedoch nur zur Hälfte gesehen hatte. Der Film hieß „Das Jesus-Video“ und ich weiß nicht mehr, ob mich der Film auch angesprochen hat, jedenfalls hat mich die Idee dahinter fasziniert. Aus welchem Grund ich den zweiten Teil nicht bis zum Ende gesehen habe, kann ich auch nicht mehr sagen, jedenfalls habe ich mir eine eigene Auflösung überlegt und das Ganze dann als geistig abgeschlossen betrachtet.
Nun, 2025 bekundete die mir Liebste Interesse an einem Buch von einem gewissen Andreas Eschbach. Es nannte sich Blackout und auch ich fand die Idee zum Buch sehr spannend und so recherchierte ich weitere Veröffentlichungen. Nach minutenlanger Suche stellte ich dank Wikipedia fest, daß das Jesus-Video eine Verfilmung des gleichnamigen Buches, Sie werden es sicher schon erraten haben, von Andreas Eschbach ist. Es konnte auf einem Bücherflohmarkt schnell gefunden werden und so bezahlte ich den Kilopreis und las es.
Nun, das von mir erdachte Ende korreliert nicht mit dem vom Autor konzipierten Ende. Ich möchte dem Autor deshalb auch gar keinen Vorwurf machen, so etwas kann passieren. Genaugenommen korreleiert bereits der Film nicht mit dem Buch des Autors, wovon mich wiederum Wikipedia in Kenntnis gesetzt hat, denn nach 23 Jahren war ich nicht mehr in der Lage, genau zu wissen, wie der Film so abgelaufen ist. Bis auf mein erdachtes Ende hätte also alles irgendwie anders oder gleich, wiewohl auch davon ganz verschieden sein können.
Nun, ich möchte als Betreiber eines der kleisten Blögge weltweit, falls Blögge überhaupt die Mehrzahl von Blog ist, Herrn Eschbach für dieses Buch danken. Sein Ende war gut, auch weil es kritisch war. Mein Ende war auch gut, bleibt jedoch unveröffentlich, es sei denn Herr Eschbach ruft an.
Anm.: Im Ernst, bitte anrufen! Dieser verdammte Blog generiert eine derartige Menge an Spam, daß mich der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre anmailen könnte, ich würde nicht antworten…
Ich darf mich mit einem weitaus wichtigerem Exportgut Belgiens verabschieden als belgischem Bier, belgischer Schokolade oder belgischen Waffeln: den Schlümpfen, geschaffen vom belgischen Zeichner Pyno.

Hiermit erlaube ich mir überzu leiten zu dem Laufbericht zum 20. Brüssel Marathon 2025.

















