Lettland 2025 – Tag 2 Riga
Das Hotel
Der allgemeine Bereich und die Frühstücksräumlichkeiten des Hotels entsprachen genau meinem Geschmack: viel Stein, viel Vintage und viel zu entdecken. So fand ich beim Frühstück auch eine reichliche Auswahl – von Rührei mit Speck über Würstchen und eine Art Gemüsepalatschinke bis hin zu millimeterdick geschnittener Wurst, Käse und dergleichen.
Altstadt
Der Tag zeigte sich völlig konträr zum gestrigen Regenwetter, und der blaue Himmel spannte sich über die lettische Hauptstadt. Durch die Altstadtgassen, den die Altstadt umspannenden Grüngürtel und über den Freiheitsplatz schlenderte ich zur Geburtskathedrale, der größten russisch-orthodoxen Kirche der baltischen Staaten.
Geburtskathedrale
Güldene Kuppeln kündigten bereits von Weitem die Präsenz der Opulenz an. Leider war das Fotografieren – wie ich feststellen musste – auch in vielen anderen Kirchen nicht gestattet. Daher versuche ich es mit einer Bildbeschreibung:
Weder der Altar selbst noch das Altarbild fingen meine Blicke, sondern die hell leuchtenden LED-Buchstaben, die links und rechts davon angebracht waren. Bling-bling. Angenehmer Weihrauchduft durchströmte die Kirche, und anstelle eines stilisierten Heiligen Geistes in Taubenform starrte Jesus in Überlebensgröße von der Kuppel auf die Menschen darunter herab. Ringsum waren, wie in einer Galerie auf Staffeleien, goldene und silberne Heiligenbilder aufgestellt, die zur Verehrung einluden.
Neustadt
Beeindruckt hat mich auch das Jugendstilviertel, die sogenannte Neustadt. Aneinandergereiht wie Perlen findet man hier als Architekturinteressierter gefälligste Gebäude, die vor Details förmlich überfließen. Architekt Michail Ossipowitsch Eisenstein zeigte sich für über 50 Gebäude verantwortlich und erhielt den nicht gerade wohlmeinenden Spitznamen „verrückter Zuckerbäcker“.
Die Details der Fassaden sind teils faszinierend: So sieht man nicht jeden Tag einen Drachen, der beginnt, das Gebäude selbst aufzufressen, oder riesenhafte Köpfe, die mehr als nur Beiwerk sind. Katzenartige Wesen begutachten die Vorübergehenden, und Löwen halten Ausschau nach Beute.
Auch ein Gebäude, das auf mich wie die Karikatur einer Burg wirkte, hat sich zwischen die reich verzierten Fassaden gezwängt – als würde es hoffen, inkognito bleiben zu können und ja nicht entdeckt zu werden.
Kronvalda-Park
Durch den Kronvalda-Park marschierte ich zurück, fand eine verspiegelte Schnecke, einen Leuchtturm und mich schließlich wieder in der Nähe des Zielbereichs des morgigen Marathonlaufs. Es gab bereits heute diverse Bewerbe, ein Kreuzfahrtschiff hatte angelegt, und so drängten sich deutlich mehr Menschen durch die Gassen als noch gestern. Allzu viel wollte ich heute ohnehin nicht mehr gehen und so trollte ich mich auf mein Hotelzimmer, um ein paar Seiten zu lesen. Danach begab ich mich nur mehr auf die Suche nach der traditionellen Pre-Race-Pizza.
Pre-Race-Pizza
Die Wahl fiel auf ein Lokal namens Black Buffalo Pizza – wo mir eröffnet wurde, dass ich aufgrund hoher Nachfrage mit einer Stunde Wartezeit zu rechnen hätte. Keine schlechte Visitenkarte also. Als ich eine Stunde später wieder an meinem Platz saß, wurde mir die großartige „Burger Pizza“ kredenzt, die mitunter eine der besten Pizzen war, die ich je gegessen habe.



















































