INEOS 1:59 Challenge 07.10.2023
Am 12. Oktober 2019 wurde in Wien Geschichte geschrieben. Eliud Kipchoge lief im Rahmen der INEOS 1:59 Challenge erstmals eine Marathondistanz in unter 2 Stunden: 1:59:40. Das entspricht einer Pace von 2:50 min/km. Unvorstellbar.
Dieser Lauf ist aus verschiedenen Gründen nicht als offizieller Weltrekord anerkannt, aber es zementierte nicht nur Eliud Kipchoges Ruf als schnellster Marathonläufer aller Zeiten (mehrfacher Olympiasieger, mehrfacher Weltmeister und Weltrekordhalter) ein, es machte auch die Prater Hauptallee zu einer weltweit bekannten Laufstrecke. Um diese Leistung und diese Strecke gebührend zu würdigen, fanden und finden diverse Veranstaltungen rund um den Rekordlauf statt. So konnte man zum Beispiel bei der INEOS 1:59 Pace Challenge testen, ob man 352,6 Meter in weniger als 1 Minute zurücklegen kann, wie es Eliud insgesamt fast 120 Mal in Folge getan hat. Bei der heutigen INEOS 1:59 Challenge hingegen geht es um die Frage: wie weit komme ich in jener Zeit, in der Eliud Kipchoge einen Marathon laufen konnte?
Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Ich kam in meiner derzeitigen Verfassung immerhin auf 22,85 Kilometer mit einer Pace von 5:15 min/km.
Ich kämpfe beständig gegen mein Übergewicht an, das ich mir Dank Kombination aus Verletzungspause, Corona, Faulheit und Dummheit angefressen habe. Dennoch fühlt sich das Laufen inzwischen um einiges schneller und leichter an auch wenn ich optisch einem Barbapapa ähnle, der sich über den Asphalt schwabbelt.
Die Veranstaltung ist sehr gelugen, Start ist – wie beim originalen Lauf – auf der Wiener Reichsbrücke. Das war für mich, als mehrfacher Teilnehmer beim Vienna City Marathon, schon ungewohnt, die Reichsbrücke sowohl ohne Autos als auch mit wenig Menschen zu sehen. Danach geht es die Prater Hauptallee rauf und runter, wobei uns Normalos die so genannte Kipchoge-Kurve verwehrt bleibt, eine eigens für den Rekordlauf gebaute Rampe am Wendepunkt beim Lusthaus.
Nun, mir hätte eine 42,195 Kilometer lange, durchgehend abschüssige Rampe auch nicht geholfen auch nur annährend in die Sphären von Eliud vordringen zu können. So bleibt, was mich selbst betrifft, durchaus Zufriedenheit wieder gefühlt besser laufen zu können und ein tiefgehender Respekt und ehrliche Bewunderung für die Top-Athleten.
