Heli-Kraft-Klettersteig 2020
An der Grenze von Niederösterreich und der Steiermark liegt das Hochkar, mein heutiges Ziel. Konkreter ging es mir um den Heli-Kraft-Klettersteig.

Von Lassing, eine Katastralgemeinde der Gemeinde Göstling an der Ybbs und daher nicht zu verwechseln mit Lassing im Bezirk Liezen, wo sich 1998 das schwerste Grubenunglück Österreichs der Nachkriegszeit ereignet hat, führt die Hochkaralpenstraße auf das Hochkar. Dort befindet sich, also natürlich nicht auf sondern unterhalb, der Parkplatz des Skizentrums, heutiger Ausgangspunkt.

Der Weg zum Einstieg ist gut beschildert und markiert, führt aber über ein (nicht sehr fotogenes und daher auch nicht abgebildetes) Geröllfeld, das mühsam zu ersteigen ist.

Der Spaß beginnt an der Einstiegswand und man kann wählen zwischen dem originalen Einstieg über einen Pfeiler oder einer 2017 errichteten Leiter, wobei Letzteres für mich wählenswerter erschien.

Der Steig ist insgesamt mit C bewertet, also mit einer mittleren Schwierigkeit. Durch die Leiter umgeht man den fast durchgehend mit C bewerteten Einstieg, allerdings muß ich als Leiterfan zugeben, daß diese, für mich zumindest, mehr Reiz bot.

Danach geht es recht locker und fast durchgehend horizontal dem Fels entlang, wobei die Ausblicke sensationell sind.
Danach kommt das Herzstück des Steigs: die erste und längste der drei Seilbrücken, die es zu überwinden gilt. Eine etwas wackelige, aber nicht sonderlich fordernde Übung (außer man hat Wackeldackelangst).

Der Blick zurück gestaltet sich sich spektakulärer, als es die Überquerung tatsächlich war.

Danach wechseln sich, zumeist wieder horizontale und einfachere Passagen sowie dazwischen zwei weitere, jedoch kürzere, Seilbrücken ab.

Nach dem Ausstieg hat man die Möglichkeit, das Bergpanorama auch ohne Sicherung und ohne Helm zu betrachten.


Man hätte die Möglichkeit, nach dem Klettersteig in ca. 25 Minuten auf den Gipfel des Hochkar aufzusteigen, was ich mir allerdings gespart und den Abstieg über die sogenannten Latschengasse zurück zum Parkplatz gewählt habe.

Es ist ein, durch die Leiter und die Brücken, recht spaßiger Steig, der aber ohne die Leiter und die Brücken allerdings nicht halb so spaßig wäre. Die Aussicht ist toll, aber der Steig ansonsten nicht außergewöhlich verlaufend, fordernd oder attraktiv. Trotzdem eine sehr schöne Erfahrung!