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[SPORT] Zielsetzung 2017

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Heute habe ich mein Runtastic „Jahreslaufziel“ von 1.500km erreicht.  Nun, tatsächlich war es nie mein Ziel genau diese Zahl oder mehr zu erreichen, aber irgendetwas „musste“ ich am Anfang des Jahres in der App angeben.

Runtastic Jahreslaufziel 2016
Runtastic Jahreslaufziel 2016

Für Nicht- oder Wenigläufer klingt diese Zahl auf den ersten Blick vielleicht enorm, für viele andere Hobbyläufer aus dem Marathon- und Ultramarathonbereich ist es wahrscheinlich eine durchaus übliche Leistung.

Mein wahres sportliches Ziel war jedenfalls ein anderes. Daran bin ich gescheitert. Zwei Mal. Grund genug, mir wieder ein paar Gedanken zum dem Thema Zielsetzung zu machen. Selbstreflexion sozusagen.

Ich versuche mein sportliches Ziel möglichst realistisch aber dennoch ambitioniert zu definieren. Das Ziel sollte zudem in einem absehbaren Zeitraum und mit angemessenem Aufwand erreichbar sein.

Das diesjährige Scheitern an dieser Zielsetzung heißt nicht, dass ich das Ziel falsch gesetzt habe oder dass es unerreichbar oder zu hoch gesteckt war. Das Scheitern (an diesem realistisch gesetzten) Ziel heißt, dass sich innere oder äußere Einflüsse negativ auf meine Leistung ausgewirkt haben.

In meinem Fall war die Vorbereitung für den Frühjahrsmarathon in Bratislava geprägt von privaten, höchst emotionalen Ereignissen, die  sowohl das Training als auch den Wettkampf beeinflusst und es mir unmöglich gemacht haben, das angestrebte sportliche Ziel zu erreichen. Der Kopf und das Herz waren wo anders, nicht auf der Laufstrecke. Ich habe Trainingseinheiten reduziert oder gestrichen und war beim Wettkampf nicht fokussiert.

Die Vorbereitung für den Herbstmarathon hingegen lief gut und unter den vorherrschenden Bedingungen, so denke ich, hätte ich mein Ziel an diesem Tag in Zagreb durchaus erreichen können. Leider erkrankte ich drei Tage vor dem Wettkampf und ich entschied mich den Marathon zwar zu laufen, die Zielsetzung jedoch den gesundheitlichen Umständen unterzuordnen. [LAUFBERICHT] Zagreb Marathon 09.10.2016

Aus Rückschlägen, so heißt es, lernt man und so kann ich aus den gemachten Erfahrungen durchaus meine Lehren ziehen. Vermeiden, dass äußere Einflüsse, Krankheit oder Unfälle die Leistungsfähigkeit torpedieren, kann ich natürlich nicht. Dennoch habe ich wichtige Erfahrungen im Bereich des wettkampforientierten Trainings gewonnen. Das wird es mir bei der nächsten Vorbereitungsphase, die mit der ersten Jännerwoche 2017 beginnt, erleichtern mit diversen körperlichen und geistigen Hemmnissen und Hindernissen umzugehen.

Ach ja, was meine sportliche Zielsetzung für 2017 (ebenso wie schon 2016) angeht: Marathon <3:15:00. Gerne würde ich schreiben <3:00:00, das jedoch wäre (derzeit) noch eines dieser zu hoch gesteckten Ziele.

Mein übergeordnetes sportliches Ziel möchte ich an dieser Stelle auch noch erwähnt haben: einen Marathon (oder den längsten verfügbaren Lauf) in jeder europäischen Hauptstadt zu absolvieren.

[LAUFBERICHT] Zagreb Marathon 09.10.2016

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Der Zagreb Marathon sollte derjenige sein, bei dem meine persönliche Bestzeit fällt. Derjenige, bei dem ich das Potential, das ich in mir spüre, voll entfalten kann… Sollte und hätte sein können. War aber nicht.

Am Tag der Anreise, zwei Tage vor dem Lauf, begannen die Erkältungssymptome: Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Okay, Heiserkeit nicht, dafür aber eine gewisse Ermattung.

War die Vorbereitung umsonst? 730km Training in 16 Wochen für nichts? Nein, Training ist nie umsonst und auch wenn einerseits klar war, dass ich nicht nicht antreten werde, so war mir andererseits auch klar, dass ich mein Zeitziel nicht erreichen werde. Weder erreichen kann, noch erreichen will. Gesundheit geht immer vor.

Daher habe ich mich entschlossen, den Lauf nach Gefühl anzulegen, immer nur die Geschwindigkeit zu laufen, bei der ich mich noch wohlfühle und nichts zu riskieren. 42,195km können lang sein.

Um Schlimmerem vorzubeugen bin ich auch noch mit Windstopper-Jacke gestartet, die mir abwechselnd viel zu warm war und dann jedoch wieder ein Segen, wenn der phasenweise recht muntere und frische Wind durch die Gassen von Zagreb wehte.

Zagreb Marathon 2016
Zagreb Marathon 2016 Start

Erstaunlicherweise, und obwohl ich mich eigentlich bereits nach rund 5 Kilometern müde gefühlt habe, war die erste Hälfte des Laufs fast nach Zeitplan. Bei der Halbmarathonmarke stand 01:37:07 auf meiner Uhr, nur knapp drei Minuten langsamer als ursprünglich geplant.

Danach aber musste ich den gesundheitlichen Umständen Tribut zollen, das Tempo deutlich drosseln und etliche Huster und Schnupfer später kam ich nach 3:43:59 ins Ziel, zwar mit einer gewissen Anstrengung aber ohne Qualen. Dass ich über die Umstände und die Performance nicht glücklich war, zeigt das wunderbare Zielfoto…

Zagreb Marathon 2016
Zagreb Marathon 2016 Zieleinlauf

Der Lauf an sich war prinzipiell gut organisiert  auch wenn das Zelt der Kleiderabgabe etwas knapp bemessen war und es trotz überschaubarer Teilnehmeranzahl zu einem ziemlichen Gedränge gekommen ist. Die Verpflegung an der Strecke als auch im Ziel war für mein Empfinden ausreichend. Dass just dann das Bier ausgeht, wenn ich an der Reihe bin, ist höhere Gewalt. Wäre ohnehin nicht gut gewesen für mich an diesem Tag… Die Helfer waren durchwegs freundlich und hilfsbereit.

Ein ganz großer Kritikpunkt allerdings der völlig inakzeptable Zieleinlauf, beziehungsweise die Überschneidung der ersten Runde hin mit dem Zieleinlauf als auch der ersten Runde retour; sprich: an diesem gordischen Knoten mussten viele schnellere Läufer, die bereits Richtung Ziel abbiegen wollten, durch einen Pulk aus  langsameren Läufern, die gerade erst Kilometer 15 bzw. Kilometer 37 passierten.