Archiv der Kategorie: Laufbericht

[LAUFBERICHT] Zagreb Marathon 09.10.2016

Share

Der Zagreb Marathon sollte derjenige sein, bei dem meine persönliche Bestzeit fällt. Derjenige, bei dem ich das Potential, das ich in mir spüre, voll entfalten kann… Sollte und hätte sein können. War aber nicht.

Am Tag der Anreise, zwei Tage vor dem Lauf, begannen die Erkältungssymptome: Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Okay, Heiserkeit nicht, dafür aber eine gewisse Ermattung.

War die Vorbereitung umsonst? 730km Training in 16 Wochen für nichts? Nein, Training ist nie umsonst und auch wenn einerseits klar war, dass ich nicht nicht antreten werde, so war mir andererseits auch klar, dass ich mein Zeitziel nicht erreichen werde. Weder erreichen kann, noch erreichen will. Gesundheit geht immer vor.

Daher habe ich mich entschlossen, den Lauf nach Gefühl anzulegen, immer nur die Geschwindigkeit zu laufen, bei der ich mich noch wohlfühle und nichts zu riskieren. 42,195km können lang sein.

Um Schlimmerem vorzubeugen bin ich auch noch mit Windstopper-Jacke gestartet, die mir abwechselnd viel zu warm war und dann jedoch wieder ein Segen, wenn der phasenweise recht muntere und frische Wind durch die Gassen von Zagreb wehte.

Zagreb Marathon 2016
Zagreb Marathon 2016 Start

Erstaunlicherweise, und obwohl ich mich eigentlich bereits nach rund 5 Kilometern müde gefühlt habe, war die erste Hälfte des Laufs fast nach Zeitplan. Bei der Halbmarathonmarke stand 01:37:07 auf meiner Uhr, nur knapp drei Minuten langsamer als ursprünglich geplant.

Danach aber musste ich den gesundheitlichen Umständen Tribut zollen, das Tempo deutlich drosseln und etliche Huster und Schnupfer später kam ich nach 3:43:59 ins Ziel, zwar mit einer gewissen Anstrengung aber ohne Qualen. Dass ich über die Umstände und die Performance nicht glücklich war, zeigt das wunderbare Zielfoto…

Zagreb Marathon 2016
Zagreb Marathon 2016 Zieleinlauf

Der Lauf an sich war prinzipiell gut organisiert  auch wenn das Zelt der Kleiderabgabe etwas knapp bemessen war und es trotz überschaubarer Teilnehmeranzahl zu einem ziemlichen Gedränge gekommen ist. Die Verpflegung an der Strecke als auch im Ziel war für mein Empfinden ausreichend. Dass just dann das Bier ausgeht, wenn ich an der Reihe bin, ist höhere Gewalt. Wäre ohnehin nicht gut gewesen für mich an diesem Tag… Die Helfer waren durchwegs freundlich und hilfsbereit.

Ein ganz großer Kritikpunkt allerdings der völlig inakzeptable Zieleinlauf, beziehungsweise die Überschneidung der ersten Runde hin mit dem Zieleinlauf als auch der ersten Runde retour; sprich: an diesem gordischen Knoten mussten viele schnellere Läufer, die bereits Richtung Ziel abbiegen wollten, durch einen Pulk aus  langsameren Läufern, die gerade erst Kilometer 15 bzw. Kilometer 37 passierten.